You are currently viewing Nonnenhorn am Bodensee

Nonnenhorn am Bodensee

Nach unserem schönen Zwischenstopp in Bad Sobernheim ging es nun weiter in Richtung Bodensee, ins kleine Örtchen „Nonnenhorn“. Wie einige Male zuvor hatten wir uns wieder für eine Familienferienstätte entschieden.

Häuserreihe des Familienferienwerkes in Nonnenhorn.

Die einzelnen Häuser der Anlage befanden sich direkt am Ufer des Bodensees und boten einen bezaubernden Ausblick auf das Bergpanorama der Schweizer und österreichischen Alpen.

Ausblick von der Familienferienstätte in Nonnenhorn.

Unser Ferienhaus verfügte über einen direkten Blick auf den Bodensee, und ein neu angelegter barrierefreier Weg führte zur Aussichtsplattform oberhalb des Ufers.

Zuweg zum barrierefreien Aussichtspunkt am Bodensee.

Diese Plattform war ebenfalls rollstuhlgerecht gestaltet und ermöglichte eine ebenso bezaubernde Aussicht. Bedauerlicherweise fehlte eine barrierefreie Zugangsmöglichkeit zum Ufer, da ausschließlich Treppen vorhanden waren.

 
 
 

Nonnenhorn

Unser Urlaubsort hieß Nonnenhorn, ein kleiner Wein- und Luftkurort an dem es sogar einen Bahnhof gab. Man ist dort von Obstgärten, Weinbergen und einem beeindruckenden Alpenpanorama umgeben. Nonnenhorn ist bekannt für seinen Weinbau.Hier gibt es auch noch einen Weintorkel ein historisches Juwel und eine der ältesten und größten Weinpressen im Bodenseeraum.

Die Weinpresse in Nonnenhorn.

Der Weintorkel in Nonnenhorn.

Alter und Geschichte: Der Weintorkel wurde bereits 1591 erbaut und ist somit über 400 Jahre alt. Diese wuchtige Baumpresse hatte ein beeindruckendes Gewicht von rund 400 Zentnern und wurde verwendet, um die Trauben zu pressen. Der Nonnenhorner Torkelbaum besteht nicht aus einem einzigen Baum, sondern ist ein dreiteiliges Balkenlager. Etwa 30 Pferde und 40 Männer waren notwendig, um eine Presse dieser Größe zu errichten. Ein Torkelmeister überwachte den Betrieb und durfte sich während der saisonalen Traubenpresse weder Tag noch Nacht vom Torkel entfernen. Nur wenn es kein Torkelhäuschen in der Nähe gab, durfte er sich für eine Viertelstunde in das nächste Haus begeben.

Früher soll es um die 500 Torkel rund um den Bodensee gegeben haben. Um 1825 befanden sich allein um die Nonnenhorner Gemarktung ca. 16 Gemeinschaftstorkel. Heute sind im Ort nur noch zwei erhalten, darunter eben dieser.

Denkmalschutz und Veranstaltungen: Seit 1978 steht der alte Weintorkel unter Denkmalschutz. In der Sommersaison finden jeden Mittwoch um 17:00 Uhr Torkelerklärungen statt. Die heimischen Winzer veranschaulichen und erzählen, wie hier früher die Trauben verarbeitet wurden. Anschließend kann man den Nonnenhorner Wein bei einer Verkostung probieren.

Zu meiner großen Freude , machte ich eine tolle Entdeckung. Ganz in der Nähe von unserer Unterkunft befand sich die Jakobus-Kapelle.

Pilgerkapelle in Nonnenhorn.

Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist somit eine der ältesten Jakobuskirchen am Bodensee.

Die Kapelle liegt am Jakobus-Pilgerweg und ist ein lohnenswerter Abstecher für Pilger, die auf den Spuren des Heiligen Jakobus wandeln.

Die Jakobus Kapelle in Nonnenhorn am Bodensee.

Der heilige Jakobus in der Pilgerkapelle in Nonnenhorn.

Hier wartet der Heilige Jakobus auf die Pilger. Ein Stempel für den Pilgerausweis gibt es in der gegenüber liegenden Gaststätte.

Sonnenuntergang

Jeden Abend wurden wir von einem traumhaften Farbenspektakel während der Sonnenuntergänge verzaubert.

Sonnenuntergang am Ufer des Bodensees.

Sonnenuntergang am Bodensee in Nonnenhorn.

Abendstimmung am Bodensee.

Farbenspiel am Himmel.

 

Wasserburg

Am ersten Tag stand Wasserburg auf unserem Plan. Ich fuhr mit meinem Segway-Rollstuhl, während mein Mann neben mir her flitzte.

Malerwinkel am Bodensee.

Wasserburg ist eine Nachbargemeinde von Nonnenhorn. Ich konnte wunderbar die Promenade entlangfahren und den Ausblick auf den Bodensee im Sonnenschein genießen.

Uferpromenade in Wasserburg.

Uferpromenade in Wasserburg am Bodensee.

Wir fuhren bis zur Seekirche Sankt Georg, die mit ihrem malerischen Charme als eine Sehenswürdigkeit zu erwähnen ist.

Seekirche Sankt Georg in Wasserburg.

Auf dem Parkplatzgelände des Schwimmbades befand sich ein großer Flohmarkt, den ich mit Freude besuchte. Es war seit den Coronazeiten unser erster Flohmarktbesuch.

Lindau am Bodensee

Lindau am Bodensee ist eine charmante Stadt, die auf einer Insel im Bodensee liegt.

Das Wahrzeichen von Lindau am Bodensee.

Wir parkten unser Auto außerhalb der Insel. Die Stadt beeindruckte uns durch ihre malerische Lage, historischen Fachwerkbauten und ihre vielfältigen Sehenswürdigkeiten. Besonders der Münster „Zu Unserer Lieben Frau“ gefiel uns.

Der Münster zur Unserer lieben Frau in Lindau am Bodensee.

Von dort nahmen wir einige Andenken in Form von Kerzen mit nach Hause. Die barrierefreie Promenade hatte ein besonderes südliches Flair.

Der Hafen von Lindau am Bodensee.

Durch den stetigen Ausblick auf den Bodensee und die umliegenden Alpen machte das Fahren und Erkunden mir hier besonders viel Freude.

Mit dem Segway Rollstuhl an der Uferpromenade in Lindau.

 

Es gab sogar integrierte Rampen, was ich in meiner Heimat in dieser Form noch nie vorgefunden habe.

Barrierefreier Weg an der Lindauer Hafenpromenade.

Am Hafen von Lindau wartete der Leuchtturm von Lindau auf uns, ein Wahrzeichen der Stadt.

Leuchtturm von Lindau am Bodensee.

Ebenso der Bayerische Löwe, eine imposante Löwenstatue, die den bayerischen Herrschaftsanspruch über Lindau symbolisiert. Leider führten zum Löwen einige Treppen hinauf, daher ist ein Besuch für Rollstuhlfahrer ganz nahe am Löwen nicht machbar.

Der Löwe von Lindau am Bodensee.

Am Hafen legten wir eine Pause in der Mittagssonne ein, genossen die Aussicht und bestaunten einen Fischreiher, der neben uns auf und ab lief und den Anschein machte, als wüsste er nicht, was er wollte.

Fischreiher am Hafen von Lindau.

Peterskirche

Durch Zufall entdeckten wir die Peterskirche.

Peterskirche in Lindau

Sie wurde im 11. Jahrhundert erbaut und ist eines der ältesten Gebäude in Lindau. Von außen hätte ich nie vermutet, was uns von innen erwartet. Um 1300 fanden die ersten Ausmalungen des Heiligen Christophorus statt, die gegenüber der Tür zu finden sind. An der östlichen Nordwand dieser Kirche spiegelt sich die „Lindauer Passion“ wieder.

Peterskirche in Lindau am Bodensee.

Vermutlich ist dieses Kunstwerk um 1485/90 entstanden, was in 19 Malereien zu bestaunen ist.

1528 verliert die Peterskirche durch die Einführung der Reformation mehr und mehr ihre religiöse Funktion und wird zu einem Lager umfunktioniert. 1849 wurden glücklicherweise diese Kunstwerke der Wandmalereien wiederentdeckt und 1921/22 erste Restaurierungen vorgenommen. 1966/67 begann die zweite Restaurierung der Wandmalereien.

Peterskirche in Lindau aus dem 11. Jahrhundert.

1981 wurde eine Gedenktafel für die Lindauer Opfer des Nationalsozialismus angebracht, die seitdem immer wieder ergänzt wurde.

Obwohl bei unserem Besuch in Lindau besonders an der Uferpromenade viele Leute unseren Weg kreuzten, strahlte dieser Ort eine angenehme Ruhe auf uns aus.

Bregenz

Nicht weit entfernt von Nonnenhorn liegt Bregenz. Wieder vom schönsten Sonnenschein verwöhnt, planten wir eine Stadterkundungstour. Unser Auto ließen wir an den Bregenzer Festspielen stehen und fuhren von dort aus mit meinem Rolli weiter.

Bregenzer Festpiele am Bodensee.

Bregenzer Festspiele

Das ging sehr gut und machte viel Spaß. Bregenz ist ein wirklich sehr sauberer und gepflegter Ort.

Brunnen in Bregenz

Von den flachen Tälern des Bodensees verwöhnt, wurden wir hier zu Gipfelstürmern.

Die Altstadt von Bregenz.

Grund waren die Anstiege zur Altstadt hinauf, mit seinem urigen Kopfsteinpflaster. Die Bauten der Altstadt ließen an einem Freilichtmuseum erinnern.In Bregenz trafen wir dazu auf eine ganz besondere Stelle im Ort. Der Besuch war gar nicht geplant, doch unser Weg führte uns direkt hinauf zur Kirche. Dabei entdeckten wir ein Kriegerdenkmal mit einer traurigen Geschichte.

 

Ernst Volkmann,österreichischen Gitarrenbauer

Ernst Volkmann

  • 3.März 1902

Geburt von Ernst Volkmann in Schönbach bei Eger (heute Luby in Tschechien)

  • 1924

Volkmann lässt sich in Bregenz nieder

  • 1927

Gewerbeberechtigung als Instrumentenbauer

  • 1930/ 11.Jänner

 Heirat mit der Bregenzerin Maria Handle

  • 1931-1934

Geburt der drei Kinder

  • 1940

Strafverfahren bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch wegen Weigerung, sich beim Wehrmeldeamt in Bregenz einzufinden. Die Staatsanwaltschaft lässt Volkmann in Rankweil Valduna auf seinen Geisteszustand untersuchen.

  • 1940/19. Oktober

Entlassung aus dem Landesgefängnis Feldkirch

  • 1941/ 14. Februar

Einziehung vom Wehrdienst nach Lienz. Volkmann verweigert den Fahneneid auf Adolf Hitler. Nach seinen Gefängnisaufenthalt in Graz und Salzburg Überstellung nach Berlin.

  •  1941/ 7.Juli

Anklage vor dem Reichskriegsgericht in Berlin wegen Zersetzung der Wehrkraft. Verurteilung vom Tod durch das Fallbeil.

  • 1941/26.Juli

Bestätigung des Todesurteils

  • 1941/9.August

Hinrichtung im Zuchthaus Brandenburg – Görden (Brandenburg an der Havel)

 

Nach dem Krieg wurde Volkmann am örtlichen Kriegerdenkmal als „Gefallener“ des Jahres 1941 verzeichnet, was sein Schicksal verschleierte. Dies Symbol ist bezeichnend dafür, wie man nach dem Krieg mit dem Andenken jener umging, die den Wehrdienst verweigert haben oder als Soldaten aus anderen Gründen zum Tode verurteilt wurden. Ihr Schicksal wurde schamhaft verschwiegen. Erst 1983 erschien der erste würdigende Artikel über Ernst Volkmann. In späteren Jahren wurde ihm jedoch mehr Anerkennung zuteil, und es wurden Gedenktafeln und Veranstaltungen zu seinen Ehren abgehalten.

 

(Quelle die Gedenktafel)

Gedenktafel von Ernst Volkmann

Es ist traurig, wie Menschen wegen ihrer Überzeugungen und Loyalitäten während dieser dunklen Zeit der Geschichte gelitten haben. Ihre Geschichten dienen als Mahnung und Erinnerung daran, wie wichtig es ist, für Freiheit, Toleranz und Menschenrechte einzustehen, selbst wenn es gefährlich ist. Indem wir ihre Geschichten erzählen und ihr Vermächtnis ehren, können wir sicherstellen, dass ihr Opfer nicht vergessen wird und hoffen so sehr aus der Vergangenheit lernen zu können.

Ein Wichtiges Zitat, was mir gerade durch meine Gedankenwelt zieht

„Nie wieder ist Jetzt“

 

Bodenseeschifffahrt

Nachdem sich meine Muskeln in Bregenz verausgabt hatten und am nächsten Tag unsere Abreise bevorstand, wollten wir einfach nichts tun außer staunen und genießen.
Also fuhren wir kurz entschlossen zum Fähranleger, um einfach zu schauen, wie es planmäßig mit einer Bodenseeschifffahrt aussehen würde.
Die nette Dame am Anleger erklärte uns, dass es nur eine einzige Fahrt an diesem Tag geben wird. Diese sei auch die letzte in der Saison. Zum Glück hatte ich meine Wertmarke dabei und dadurch eine freie Fahrt.

Kirchen von Friedrichshafen.

Ausblick auf Friedrichshafen

Blick auf Meerburg am Bodensee

Meersburg

Hafen von Meersburg am Bodensee.

Wir bekamen einen sonnigen Platz an Deck und dazu auch noch windgeschützt. Während unserer Fahrt trafen wir auf sehr unterhaltsame Leute, die nicht auf ihr Handy starrten und führten interessante Gespräche.
Wir beschlossen bis nach Konstanz durchzufahren und wollten nach den 3 Stunden Schifffahrt in Konstanz eine kurze Pause einlegen. Das taten wir auch. Wir besuchten mehrere Kirchen und sammelten Stempel für unseren Pilgerausweis.

Kirche in Konstanz

Anschließend stärkten wir uns mit Flammkuchen und traten nach 1,5 Stunde die letzte Heimreise der Schifffahrt für diesen Tag an.
Mit an Bord, wieder die gleichen freundlichen Leute.

Dieses mal sahen wie alles im Licht der Abenddämmerung. Eine Heimreise begleitet vom Licht des Sonnenunterganges, einfach traumhaft.

Abendstimmung in Meersburg
Abendstimmung in Meersburg.
Am Abend in Friedrichshafen.
Am Abend in Friedrichshafen.
Abendstimmung in Friedrichshafen.
Ein Zeppelin in Friedrichshafen.

Wir legten in allen Häfen an, um die Passagiere von der Hinfahrt wieder einzusammeln.
Ziemlich spät, kurz vor der Dunkelheit trafen wir in Nonnenhorn ein.
Es war ein rundum schöner Tag.

Abendstimmung auf dem Bodensee.